Generationenverlust: Eine Studie über Pikachu und seine Nachahmungen

Geschrieben von Kalalokki. Übersetzt von Fischgrat und Rory Mercury. Veröffentlicht am 03.04.2019
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Art by LifeisDANK

Illustration von LifeisDANK.

Generationenverlust: Eine Studie über Pikachu und seine Nachahmungen

Es ist schwer, sich vorzustellen, wie das Pokémon-Franchise ohne Pikachu als sein Maskottchen aussehen würde. In einem frühen Stadium der Entwicklung von Rot und Grün sollte Piepi stattdessen das Maskottchen werden, doch man entschied sich im letzten Moment dagegen und wählte Pikachu als Ashs Starterpokémon im Anime. Man glaubt, dass dies Mädchen und ihren Müttern besser gefallen sollte, da Pikachu wohl mehr an ein Haustier erinnert. Dieser Artikel würde wahrscheinlich trotzdem geschrieben worden sein, nur mit Piepi und seinen Kopien als Thema. Hach ja, GameFreak hat mit diesem süßen, knuddeligen, gelben, elektrischen Nager eine echte Goldader freigelegt, und es verwundert nicht, dass sie diese mit den Klonen bis zum Letzten in den folgenden Generationen ausgeschöpft haben. Einige sind schlecht, andere sind noch schlimmer. Lasst uns ohne weitere Umschweife loslegen!

Pikachu

Pikachu

Es gibt wenig zu sagen über Pikachu, was nicht schon Allgemeinwissen ist. Diese fette, übergroße Maus ist in fast allen Haupt- sowie Spin-off-Spielen, Erweiterungen des Sammelkartenspiels und sowohl Manga- als auch Anime-Adaptionen zu sehen. Es kam 2001 auf der $1 Münze des Inselstaates Niue vor und 2008 wurde sogar ein neu entdecktes Protein nach ihm benannt: Pikachurin, welches hilft, elektrische Impulse von den Augen zum Gehirn zu übertragen. Um zu zeigen wie unglaublich dieses Pokémon verwöhnt wurde, werfen wir einen Blick auf welche Veränderungen und Zusätze es im Verlauf der Generationen erhalten hat.

Fangen wir mit Gen I an, wo Pikachu für den größten Teil eine erbärmliche Ausrede für ein Pokémon war. Es hatte dürftige Angriffs-Werte und einen schrecklichen Bulk, sein Initiative-Wert war hier der einzige Lichtblick. Was spezielle Attacken anging, standen ihm nur Elektro-Attacken zur Verfügung und als physische Optionen hatte es hauptsächlich einen Überfluss an Normal-Attacken. Würde es Gestein-/ Boden-Typen nennenswerten Schaden zufügen wollen, war Überroller die einzige Option. Durch Events erlangte Pikachu jedoch immerhin Surfer und Fliegen als verfügbare Attacken. Diese Events zeigten Pikachu auf einem Surfbrett surfend, beziehungsweise wie es von Ballons davongetragen wird als eine Erklärung, weshalb es diese unkonventionellen Attacken bekommen hat.

In Gen II erhielt es sein exklusives Item Kugelblitz. Dieses Item verdoppelte Pikachus Spezialangriffs-Wert, welches den dürftigen Basiswert von 50 effektiv in einen Basiswert von 150 verwandelte. Dadurch wurde Pikachu zu einer starken Glaskanone. Allerdings erhielt es nur wenig was Attacken anging, einzig Kraftreserve ist hier nennenswert, welches Pikachu etwas mit seiner Coverage half.

Mit dem Beginn von Gen III verhalf Kugelblitz Pikachu zu seiner ersten Signatur-Attacke: Volttackle, eine Elektro-Typ-Variante von Risikotackle. Durch das Züchten eines Pikachus, welches einen Kugelblitz hält, erhält Pichu Volttackle als Ei-Attacke. Da man nichts von den Spielen aus den ersten zwei Generationen auf die Gen III Spiele übertragen konnte, wurden Fliegen und Surfer erneut als Event-exklusive Attacken verteilt. Leider waren sie deswegen nicht kompatibel mit Volttackle.

Mit Gen IV kam eine riesige Veränderung der Kampf-Mechaniken durch die Einteilung aller Attacken als entweder physisch oder speziell unabhängig von ihrem Typen. In Anbetracht dessen verdoppelte Kugelblitz nun sowohl den Angriffs- als auch den Spezialangriffs-Wert. Dies gab Pikachu eine große Vielzahl an möglichen Sets, da es nun komplett physisch, komplett speziell oder sogar mixed beachtlichen Schaden austeilen konnte. Zusätzlich hatte es mit Power-Punch, Strauchler und Ränkeschmied neue Angriffsmöglichkeiten. Events ermöglichten es Pikachu nun, Volttackle (jetzt physisch), Fliegen und Surfer gleichzeitig zu haben.

Wir fahren mit Gen V fort, wo sich weniger veränderte außerhalb Pikachus Zugewinn der unglaublich mächtigen und neulich verstärkten +2 Prioritäts-Attacke: Turbotempo. Es ist hier, wo das Durcheinander an unvereinbaren Ei-Attacken und Attacken von verschiedenen Events erstmals so richtig problematisch wurde. Eine Kombination aus Mogelhieb und Turbotempo wäre ein kräftiges Mittel gewesen, um geschwächte gegnerische Pokémon zu beseitigen, jedoch waren sie als jeweils Ei- und Event-Attacke nicht miteinander vereinbar. Evolith ist nun auch eine Möglichkeit, aber die geringe Steigerung des Bulks ist der massiven Kraftsteigerung mittels Kugelblitz weit unterlegen.

Gen VI brachte zur Abwechslung ziemlich beachtliche Veränderungen mit sich. Einerseits wurden beide Basis-Verteidigungswerte von Pikachu um 10 Punkte erhöht. Damit war Pikachu nicht nur das einzige Pokémon, welches in dieser Generation Boosts für mehr als einen Basis-Wert bekam, sondern auch das einzige nicht vollständig entwickelte Pokémon, das überhaupt welche erfuhr. Zusätzlich wurde eine neue Pikachu-Form eingeführt: Cosplay-Pikachu. Es konnte zwischen 5 verschiedenen Kostümen wechseln, welche jeweils über eine exklusive Attacke verfügten. Die verschiedenen Attacken waren Sternenhieb, Eiszapfhagel, Diebeskuss, Elektrofeld und Flying Press. Es behielt den Boost von Kugelblitz, hatte jedoch keinen Zugriff auf Event- oder Ei-Attacken, da man es nicht züchten konnte. Eine weitere Veränderung war sein neuer Ruf, womit es das einzige Pokémon ist, welches seine Stimme auch in den Hauptserie-Spielen von seiner japanischen Synchronsprecherin verliehen bekommt.

Abschließend, gab es auch in der aktuellen Generation, Gen VII, Veränderungen. Cosplay-Pikachu wurde nicht weiter fortgeführt und ist nicht mehr erhältlich. Als Ersatz wurden sechs Pikachu, die jeweils eine der Mützen tragen, die Ash im Anime in den verschiedenen Regionen getragen hat, als neue Form eingeführt. Pikachu gewinnt mit diesen Formen an nichts, außer, dass es eins seiner zwei exklusiven Z-Attacken benutzen kann: Tausendfacher Donnerblitz, eine spezielle Attacke mit einer Basis-Stärke von 195, die eine um zwei Stufen erhöhte Volltrefferquote hat. Die andere Z-Attacke, Perfektes Pika-Projektil, eine physische Attacke mit einer Basis-Stärke von 210, bleibt der regulären Pikachu-Form vorbehalten. Z-Attacken verbrauchen jedoch den Item-Slot, wodurch Pikachu nicht Kugelblitz tragen kann, was es sehr beeinträchtigt. Volttackle kann Pikachu nun auch mit Hilfe eines Attacken-Lehrers beigebracht werden, was Pikachus Problem mit unvereinbaren Attacken etwas hilft.

Wie genau setzt sich all dies nun im Competitive zusammen? Trotz der zahlreichen Buffs und exklusiven Attacken bleibt Pikachu bestenfalls mittelmäßig. Seine Abhängigkeit von Kugelblitz kostet es den Item-Slot und sein Initiative-Wert reicht meist nicht aus, um seinen nicht vorhandenen Bulk wettzumachen. Deswegen werden Pikachu in den unteren Tiers meist andere Optionen vorgezogen: Entweder schnellere Elektro-Typen wie Zebritz und sein großer Bruder Raichu, oder andere Elektro-Pokémon wie Ampharos und Zapplarang, die Schaden sowohl einstecken als auch austeilen können.

Pichu

Pichu

Ich weiß schon, was du jetzt denkst: "Pichu ist Pikachus Vorentwicklung, das geht doch niemals als Klon durch, weil es doch Teil der gleichen Entwicklungsreihe ist!" Aber das ist genau das, womit GameFreak das große Melken begann, noch unschuldig und als eins der neuen Baby-Pokémon der 2. Generation verkleidet. Aber wie die meisten Baby-Pokémon ist es absolut miserabel. Der Pokédex beschreibt es noch unbefangen: Es kann noch nicht mit Elektrizität umgehen und wirft Blitze, wenn es sich freut oder erstaunt ist. Im Grunde also eine winzige gelbe Ratte mit Inkontinenz-Problemen, die zu den unbrauchbarsten Momenten Elektrizität pinkelt. Wenn sogar Abra einen höheren physischen Bulk als du vorweisen kann - ohne die Fähigkeiten, die ein Abra ausmachen - weißt du, dass du größere Probleme hast. Pichu hat mit mickrigen 205 Punkten die niedrigste Basiswertsumme aller Elektro-Pokémon, wobei ein Initiativewert von 60 den höchsten Wert darstellt. Glücklicherweise findet man es selten in der freien Wildnis, denn meistens ist es Pikachu, welches man antrifft. Aber in Sonne und Mond ist es bereits auf Route 1 leicht erhältlich, was zu einer wirklich nervtötenden Erfahrung führt, wenn man dieses Ding aufleveln will. Donnerschock ist sowohl die erste als auch einzige Schadensattacke, die es per Level-Up lernt, was mit Ränkeschmied auf einem frühen Level 13 etwas verstärkt wird. In der Competitive-Szene sieht es nicht viel besser aus, denn sein Baby-Pokémon-Kollege Elekid deklassiert es in jeglicher Hinsicht, ganz abgesehen von den grauenvollen Basiswerten. Es hat jedoch mit Ränkeschmied, Zugabe und der Signaturattacke Volttackle ein paar Eigenschaften, die ihm eine winzige Nische verschaffen.

Plusle Minun

Plusle & Minun

Jetzt gibt es Ärger, und es kommt noch härter! In diesem Fall sind die Unruhestifter jedoch zwei quasselnde Mäuse, die sich gegenseitig bis zum bitteren Ende anspornen. Eingeführt, um die neuen Doppelkämpfe der dritten Generation zu bewerben, besitzen sie allerlei Fähigkeiten und Attacken, um sich gegenseitig zu unterstützen. Die süße Lady liebte sie über alles, doch sie konnten ziemlich zügig zum Schweigen gebracht werden. Ihre Pokédex-Einträge nehmen Bezug auf ihre Liebe zum Anfeuern: Sie nutzen Funken von ihren Körpern, um Puschel und Funkenregen zu erzeugen, während sie sich weniger um ihre eigene Sicherheit scheren als um die ihrer Teampartner und anfangen zu weinen, sollten diese verlieren. Im Vergleich zu den vorherigen Einträgen ist die Verteilung der Basiswerte hier etwas besser gelungen: Ihre Spezialangriffs-, Spezialverteidigungs- und Initiativewerte bewegen sich alle zwischen 75 und 95, während die Angriffs- und Verteidigungswerte zwischen 40 und 50 liegen. Sie lernen hauptsächlich Statusattacken, wodurch ihre Coverage im normalen Spiel ziemlich dürr ist. Sie behalten durch Attacken wie Zugabe, Donnerwelle und Ränkeschmied, zusammen mit den nützlichen Fähigkeiten Blitzfänger und Voltabsorber, ihre Supporter-Rolle in der Competitive-Szene zwar bei; das stimmt jedoch nur auf dem Papier, denn sie werden üblicherweise aufgrund ihrer allzu durchschnittlichen Werte nicht oft genutzt.

Pachirisu

Pachirisu

Mit einer leichten Veränderung wurde aus den vorhergehenden Ratten in dieser Generation ein Eichhörnchen. Es behielt das dümmliche Grinsen und die aufgeblasenen Backen von seinen Vorgängern, während es einen Schweif dazugewann, der doppelt so groß wie es selbst war. Diesmal konnten sogar die Pokédex-Einträge es nicht von den Anderen auseinanderhalten; so lautet der englische HGSS-Eintrag sinngemäß: "Es ist eins jener Pokémon, dessen Backentaschen Elektrizität produzieren." Ungefähr zu dieser Zeit schien GameFreak realisiert zu haben, wie lächerlich diese Reihe aus Klonen durch alle Generationen war, und dann nahmen sie wohl an, dass sie nun schon zu tief mit drin steckten, um damit aufzuhören, und entschieden sich, einfach so weiterzumachen. Die Statuswerteverteilung ist ähnlich wie bei Plusle und Minun, nur dass die offensiven Werte diesmal das Nachsehen hatten. Auch der Movepool folgte demselben Schema, jedoch mit dem Zusatz der nützlichen Attacke Superzahn. Es überrascht wohl niemanden, dass Pachirisu im normalen Spiel höchstens durchschnittlich ist. Solange du nicht unter einem Stein lebtest, oder in diesem Fall unter einem Meteor (ha!), dann solltest du jedoch von dem großen Aufprall gehört haben, den Pachirisu in der Senior Division der World Championships als Teil von Se Jun Parks Champion-Team erzeugt hat. Das winzige Eichhörnchen steckte einen Draco Meteor von einem gegnerischen Brutalanda ein, gewann mit Tsitrubeere KP zurück und unterstützte Se Jun Parks Team später mit dem Gebrauch von Wangenrubbler, Spotlight und Superzahn. GameFreak sprang schnell auf den Erfolgszug des kleinen Nagers auf, in dem es daraufhin mehrere Events von ihm veröffentlichte. Diese Art von Doppelkämpfen lässt sich jedoch nicht einfach auf Einzelkämpfe übertragen, wo Pachirisu seit seiner Einführung in die Competitive-Szene eher ein Witz und größtenteils deklassiert ist, wobei es sich keine besondere Nische sichern kann. Emolga

Emolga

Das Hörnchen ist nun flugfähig geworden, indem es den Flug-Typen und seine riesigen Hautschwingen, die sich zwischen seinen Händen und Füßen aufspannen, dazugewann. Oh ja, und bescheuert große Ohren hat es auch; nach fünf Generationen gehen einem langsam schon die guten Beleidigungen aus. Die Einträge im Pokédex sagen meist das Gleiche: Es lebt in Baumkronen und entlädt Elektrizität von seinen Backen, während es dahingleitet. Emolga hat zumindest die Auszeichnung für den ersten Statuswert eines Klons über 100, leider ist es aber nur der Initiativewert, und mit einer ähnlichen Basiswertsumme wie die Anderen bedeutet dies, dass die anderen Werte zu Wünschen übrig lassen. Es hat zwar Luftschnitt und Ruheort, jedoch nur als Ei-Attacken, wodurch einem im normalen Spiel nur Akrobatik als einzige Flug-STAB-Attacke bleibt. Die leicht erhöhte Initiative, Immunität gegen Boden-Attacken sowie Zugriff auf Kehrtwende, Verhöhner, Zugabe und verlässliche Selbstheilung in Ruheort lassen es im Competitive jedoch etwas besser als die vorherigen Einträge. wegkommen.

Dedenne

Dedenne

Mit der Einführung des Feen-Typs in der siebten Generation, des ersten neuen Typs seit Generation 2, gab es keine bessere Wahl, als dem Klon dieser Generation eben diesen zu verpassen. Nach einem kurzen Exkurs zu Hörnchen sind wir nun zurück bei etwas Maus-ähnlichem angekommen, genauer einem kleinen fetten Hamster oder einer Rennmaus - anscheinend hat es aber die riesigen Ohren von Emolga gestohlen. Es hat außerdem einen langen Schwanz in Form einer Art Stecker, sowie ein paar Barthaare, die wie Antennen aussehen; diese werden vor allem in den Pokédex-Einträgen ausgeschlachtet: "Mit seinem Schwanz zapft es Kraftwerke sowie Steckdosen in Häusern an, um Strom zu tanken, den es über seine Schnurrhaare wieder entlädt." Trotz all dieser elektrischen Überladung sind Dedennes Statuswerte ziemlich ähnlich wie Emolgas, wodurch ich hier noch weniger Kommentare ablassen kann. Trotz einem stärkeren speziellen als physischen Angriffswert besitzt Dedenne keinen einzigen speziellen Feen-Angriff, wodurch ihm nur Knuddler übrig bleibt, während der Rest seines Movepools nichts außergewöhnliches aufweist. Dedenne hat jedoch als eins der wenigen Pokémon die Fähigkeit Backentaschen, welche es um 25% heilt, sobald es eine Beere isst; dadurch kann es ein Nischen-Set bestehend aus Delegator + Aufbereitung mit Tahaybeere nutzen, womit es gleichzeitig seinen Spezialangriff steigert, während es sich heilt. Es überrascht aber wohl niemanden, dass auch diese Pikachu-Kopie immer noch zerbrechlich ist und durch andere Elektro-Pokémon deklassiert wird.

Togedemaru

Togedemaru

Irgendjemand hat wohl vergessen, den Fettheits-Regler zurückzudrehen, als er Dedenne kopiert hat, also haben wir eine komplett runde Maus erhalten, die - fast wie eine Mischung aus Kastadur und Voltobal - die bisher einzigartige Typenkombination Elektro/Stahl bekam. Ein komisches Detail seines Designs liegt in der verwirrenden Platzierung seines Schweifs, was ein ziemlich verformtes Skelett zur Folge hätte, falls seine Anatomie korrekt wäre. Obwohl es die gleiche Statuswertsumme wie die vorherigen Klone erhalten hat, so ist die Verteilung jedoch deutlich besser gelungen: Es opfert den Spezialangriff, um im Gegenzug relativ hohe Angriffs-und Initiativewerte von 98 bzw. 96 zu haben, während es gleichzeitig einen brauchbaren Bulk behält. Obwohl es als einzige Stahl-Attacke Gyroball bekommen hat, lernt es die quasi-exklusive Attacke Stachelschild und sogar eine eigene Spezialattacke namens Elektropikser, sozusagen ein Eisenschädel des Typs Elektro. Die Kombination dieser Fähigkeiten macht Togedemaru sowohl in den Spielen als auch im Competitive-Raum deutlich besser. Im VGC erfüllt es eine schnelle Support-Rolle, indem es Kapu-Riki unterstützt und für seine Teamkollegen Elektro-Attacken ableiten kann; dabei kann es Attacken wie Mogelhieb, Zugabe, Elektropikser und Stachelschild verwenden. Im Einzelkampf behält es dieses Set auch in den unteren Tiers bei, außerdem nutzt es auch ein speziell-defensiveres Set mit Wunschtraum und Stachelschild, um eine Vielzahl an Threats zu checken.

"Echte" würdige Erwähnungen

Die meisten Listen mit solchen Erwähnungen führen meist Einträge auf, die nicht gut genug für die Liste waren, aber da das hier "echte" würdige Erwähnungen sind, bezieht sich dies in unserem Fall auf Einträge, die sogar zu gut für die Liste waren; denn sie haben überhaupt erst eine Würde.

RaichuRaichu-Alola

Raichu & Raichu-Alola

Wie das Wort Entwicklung, das eine Veränderung zum Besseren impliziert, schon anzuzeigen scheint, trifft diese Veränderung definitiv auf Raichu zu. Auch wenn uns der Anime im Kampf von Ashs Pikachu und Major Bobs Raichu etwas anderes weismachen wollte, so hat Pikachu doch keine Chance gegen diese dicke Maus. Der Pokédex beschreibt dieses elektrisierende Biest so: "Seine elektrischen Ladungen können bis zu 100 000 Volt erreichen. Unvorsichtiger Kontakt kann sogar einem indischen Elefanten das Bewusstsein nehmen." (wieder mal ein komischer Bezug zur realen Welt). Doch gerade wenn du denkst, du hättest schon seine ganze Besonderheit gesehen, führt die Alola-Region ihre eigene Variante ein: Ein surfender, telekinetischer Badass mit einer einzigartigen Elektro/Psycho-Typenkombination und eine exklusive Z-Attacke: Blitz-Wellenritt, eine Elektro-Attacke mit 175 Basisstärke, der seine Gegner paralysiert. Beide Formen haben fast identische Basiswerte und die gleiche 485-Basiswertsumme: Ein respektabler 110-Initiativewert, 90 bzw. 95 Spezialangriff und ordentlicher Bulk. Da sie sich durch den Donnerstein entwickeln, ist ihr Level-Up-Movepool ziemlich begrenzt - sie lernen nur auf Level 1 Attacken - jedoch haben sie durch TMs Zugang zu großartiger Coverage mit Fokusstoß, Kraftreserve Eis und Strauchler. Aber im Competitive strahlen diese Zwei immer noch am stärksten, wobei sie über die Jahre beide im VGC Erfolge feiern konnten, zuletzt erst die Alola-Form dank seiner einzigartigen Fähigkeit Surf-Schweif, die seine Initiative im Elektrofeld verdoppelt, wodurch es ein perfekter Partner für Kapu-Riki ist. In den unteren Tiers haben beide eine Vielzahl an Sets, auf die sie zurückgreifen können: Ränkeschmied + drei Attacken, Wahlglas, Wahlschal, Z-Kameradschaft oder einfach eine Z-Attacke deiner Wahl, während Blitzfänger und Surf-Schweif je ihre eigene Nische ausfüllen.

Mimikyu

Mimigma

Dieser Eintrag hat nun auf dem Papier nur noch wenig Ähnlichkeiten, aber Mimigmas Charakter ist so gestrickt, dass es genauso beliebt wie Pikachu sein will, wodurch es sein wahres Selbst unter einem Bettlaken - mit etwas Filzstift bekritzelt - verbirgt, um den gelben Nager zu imitieren. Aber eigentlich steht Mimigma über solchem Verhalten, denn es sticht auf seine eigene Art als ein wirklich besonderes Pokémon heraus. Dank seinem Geist/Feen-Typen und seiner Fähigkeit Kostümspuk ist es ein beängstigender Anblick. Mimigmas Werte sind auf dem Papier nicht sonderlich beeindruckend, Angriff, Verteidigung, Spezialverteidigung und Initiative bewegen sich alle zwischen 80-105, während die KP und Spezialangriff bei 55 bzw. 50 sitzen. Seine einzigartige Typenkombination gönnt ihm jedoch drei Immunitäten bei gleichzeitig nur zwei Schwächen; zusammen mit einem weiten Movepool und Kostümspuk, was es vor einer beliebigen Attacke schützt, wird es zu einem interessanten und spaßigen Pokémon im Ingame-Spiel, sei es nun im eigenen Team oder als eins der Totem-Pokémon, denen man in Sonne & Mond gegenübersteht. Im Competitive-Raum wird es hauptsächlich als Set-up-Sweeper oder dank dem Schutz durch Kostümspuk als Einmal-Check für gefährliche Gegner eingesetzt, wobei es auf Attacken wie Schwerttanz, Knuddler und Schattenstoß zurückgreift. Außerdem kann es Support-Attacken wie Irrlicht und Bizarroraum spielen, falls das Team dies ausnutzen kann. Es ist jedoch nicht alles rosig: Selbst mit Boosts lässt sein 90-Angriffswert zu wünschen übrig und verursacht oft zu wenig Schaden, während es mit seiner Initiative und unterdurchschnittlichem Bulk ziemlich einfach revengekillt werden kann, sobald sein Kostümspuk zerstört wurde.


Da habt ihr es also, während die Klone großteils nur billiger Abklatsch waren, haben die Kandidaten der letzten Generationen angefangen, sich wieder interessanter zu machen. Vielleicht bekommen wir ja in Generation VIII einen Elektro-Kampf-Pikaklon, in der nächsten Generation einen Elektro/Gift-Typen und in Generation X dann einen Elektro/Unlicht-Klon, um der Reihe noch mehr Würze zu verleihen. Das einzige Problem ist, dass wir zu diesem Zeitpunkt wohl schon ein Ultra-Urform-Pikachu haben werden... ich glaube, ich hätte Piepi vielleicht doch bevorzugt.

HTML von XnadrojX.
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