Lagebericht UU-Suspect: Brutalanda

Geschrieben von Shiba. Illustration von LifeisDANK. Übersetzt von sombolo und Rory Mercury.
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Vorwort

Brutalanda Illustration von LifeisDANK

Mit der Einführung von Omega Rubin und Alpha Saphir im Spät-November von 2015 fiel und stieg eine Vielzahl von Threats quer durch die Tiers aufgrund des „Shiny New Toy“-Syndroms. Die zweiten Phase des ORAS-UU (Februar 2015) markierte die Ankunft eines der einflussreichsten Pokémon, die das Tier je gesehen hatte. Dank seiner großartigen offensiven und defensiven Typenkombination, durchwegs herausragenden Statuswerten (insbesondere einem Basis-Angriff von 135 und einem Basis-Spezialangriff von 110), einem weitreichenden Movepool und mit Bedroher und Hochmut zwei äußerst nützlichen Fähigkeiten ausgestattet, konnte Brutalanda in den unterschiedlichsten Rollen und fast allen Playstyles brillieren, und viele hielten es für eine fantastische Ergänzung zum Tier. Und das war es auch war. In den eineinhalb Jahren, in denen es sich im Tier befand, war Brutalanda stets vorne dabei in den Viability-Rankings. In den vergangenen Monaten fielen jedoch mehr und mehr offensive Threats wie Simsala, Feelinara, Celebi und Meistagrif in das Tier, wodurch es für jedermann schwer wurde, all diese offensiven Pokémon in einem Team abzudecken. Nachdem Simsala aus dem Tier gebannt wurde, richteten die UU-Tier-Leader ihren Blick auf Brutalanda.


Sample sets

Brutalanda

Die meisten offensiven Sets von Brutalanda profitieren von seinem massiven Angriffswert von 135 und dem Zugang zu Drachentanz, welche es nach einem einzigen Boost zu einem gefährlichen Wallbreaker und gleichzeitig Sweeper machen. Die Coverage der Wahl für das Drachentanz-Set sind Erdbeben oder Feuersturm für Stahl-Typen wie Kobalium und Duokles, und Eisenschweif für allgegenwärtige Fee-Typen wie Feelinara und Elfun. Ohne solide Checks kann Drachentanz Brutalanda ganze Teams zerstören, wie man in diesem UUPL-Replay von Advantage gegen Realistic Waters gut sehen kann. Obwohl nur eins von Brutalandas Sets, war dies dennoch eindeutig eins der furchterregensten.


Brutalanda

Mixed Brutalanda bringt sein rohes Wallbreaking-Potenzial zur Geltung. Mit sowohl physischem als auch speziellem Drachen-STAB kann Brutalanda jeden Switch-in schwer schaden. Zusätzlich ist es mit starken Coverage-Optionen wie Feuersturm und Eisenschweif praktisch unaufhaltsam. Nur Pokémon wie Impoleon, Suicune und Porygon2 können zuverlässig in Mixed Brutalanda einwechseln. Es ist diese reine Unberechenbarkeit, welche diesem Set so viel seiner Kraft gibt. In vielen Situationen ist der Gegner dazu gezwungen, aus Furcht vor einem potenziellen Drachentanz Set bestimmte Pokémon einzuwechseln. Mixed Brutalanda kann dies ausnutzen und einige seiner vermeintlichen Konter überwältigen, womit es die Bahn für seine Teamkameraden öffnet.


Brutalanda

Obwohl dieses Set im Gegensatz zu den zuvor genannten nicht offensiv ist, spielte es eine signifikante Rolle in bulkigen Teams. Es ist eine der wenigen physischen Walls, die Zugriff sowohl auf zuverlässige Recovery als auch auf Auflockern haben, und war daher praktisch ein Muss in solchen Playstyles. Dieses Set hatte einen äußerst großen Einfluss auf das Tier (auch wenn es nicht das meistgespielte Brutalanda-Set war), da es viele Kampf-Typen wie Panferno und Kobalium zwang, Coverage wie Kraftreserve Eis oder Steinkante zu spielen.

Andere Sets wie Wahlschal/-band und speziell-offensiver Defogger existierten auch und verstärkten natürlich die unglaubliche Vielseitigkeit noch weiter, aber die drei obengenannten hatten den größten Effekt auf die Entscheidung, ob Brutalanda zu viel für das Metagame war oder nicht.


Argumente für einen Bann

Als Argumente für einen Bann führte eine große Mehrheit der Spieler die kürzlichsten Änderungen im Tier an, z.B. dass die Ankunft von Celebi, Meistagrif und Feelinara aus höheren Tiers nur weiter zu Brutalandas Dominanz beitrugen. Aber bekanntere Spieler brachten bessere Begründungen, nämlich Brutalandas Fähigkeit, den Spieß in nur einem Zug mit Drachentanz umzudrehen, da Teams dank seiner enormen Unberechenbarkeit gezwungen waren, das Moveset erst zu scouten, und die allgemeine Zentralisierung im Tier. Obwohl Brutalanda ein Segen für einige Spielweisen war, verursachte es massive Kopfschmerzen sowohl beim Teambuilding als auch beim Spielen. Schlussendlich rechtfertigten die limitierten Counterplay-Möglichkeiten zu den offensiven Sets zusätzlich zum übertrieben offensiven Charakter des Metagames den Bann von Brutalanda.


Argumente gegen einen Bann

Spieler, die dem Bann von Brutalanda gegenüber standen, führten dessen extreme Vielseitigkeit als einen eigentlichen Segen für das Tier an. Ein Pokémon, welches in nahezu jede Spielart passte, war sehnlichst erwünscht und gar nicht so übermächtig wie behauptet. Sie erwähnten auch, dass Brutalandas stärkste STAB-Attacken, Draco Meteor und Wutanfall, massive Nachteile mit sich brachten, und erklärten außerdem, dass Brutalanda eines der letzten Pokémon war, die fast jede Rolle in jeder Art von Team erfüllen konnten (als eine Art Bindemittel mit seiner Fähigkeit, Threats wie Trikephalo, Celebi und Garados in Zaum zu halten). Zu guter Letzt war ein großer Teil der Anti-Bann-Argumente dem im Mega-Tauboss-Suspect gleich: die Tarnsteine-Schwäche. Auch wenn diese Argumente zur Zeit des Suspects relativ berechtigt erschienen, waren sie dennoch nicht genug, um die Wähler für sich zu gewinnen.


Fazit

Schon fast poetisch konzentrierten sich beide Seiten der Argumentation größtenteils auf die Vielseitigkeit von Brutalanda, und was es dem Tier eingebracht hat. Die Pro-Bann Seite argumentierte, dass die reine Unvorhersehbarkeit das Teambuilding und mögliche Spielstrukturen einschränkte. Andererseits bestritt die Anti-Bann Seite die Ansicht, dass Brutalandas weitreichende Anwendungsmöglichkeiten inzwischen essenziell für den Zusammenhalt des Tiers waren. Am Ende wurde Brutalanda mit einer Mehrheit von 67% der Stimmen vom UU-Tier gebannt, wobei nur eine einfache Mehrheit von 51% nötig gewesen wäre. Auch wenn Brutalanda für die letzten eineinhalb Jahre ein sehr geschätztes Pokémon in UU war, haben die neusten Metagame-Wandel die Linie überschritten, und es wurde Zeit zu gehen. Brutalanda hinterlässt das Tier in einem offensiven Zustand mit Pokémon wie Celebi, Trikephalo und Feelinara, welche das Umfeld immer noch prägen, aber der Bann entlastet mehrere Spielarten, welches wiederum das Meta einen Schritt näher an einen gesunden Zustand heranführt.

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