Eine Einführung ins GSC UU!

Geschrieben von Diophantine. Übersetzt von Nachtaron. Veröffentlicht am 22. April 2019
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Illustration von internet.

Einleitung

Das Gold / Silber / Kristall UnderUsed ist vielleicht nicht das beliebteste Format, das macht es aber nicht weniger spannend. Wie auch jedes andere Tier, machen es seine Mechaniken, Dynamiken und Pokémon einzigartig. GSC UU wurde in der Vergangenheit in Turnieren wie dem Der Domme Cup und den Ruins of Alph Olympics gespielt. Mittlerweile wurde es aber auch an zwei inoffiziellen Turnieren gespielt, welche von Earthworm und mir organisiert wurden. Ebenfalls wurde es 2018 zum ersten Mal in der UU Premier League miteinbezogen. Auch wird es dieses Jahr erstmalig im UU Classic gespielt werden. Durch diese Turniere ist die Anzahl der Leute, welche GSC UU spielen, gewachsen und das Meta konnte sich in eine interessante Richtung entwickeln.

In diesem Artikel werde ich über die Dynamiken dieses Tiers reden und einige neuere Replays von Turnieren zeigen. Am Ende habe ich ein paar Teams zusammengestellt, welche ihr gerne verwenden dürft, damit ihr ebenfalls in den Genuss dieses schönen Nischenformats kommt.


Die Königin und ihr Reich

Die aktuellen GSC UU Viability-Rankings können hier gefunden werden.

nidoqueen

Jedes Tier hat gewisse Pokémon als Aushängeschild und das GSC UU ist da keine Ausnahme. Die Herrscherin ist hier Nidoqueen. Rückblickend tat sie das Gleiche wie ihr Gegenstück Nidoking im OU. Mit Todeskuss das gegnerische Pokémon einschläfern und dann mit ihrer Eis-/Boden-/Elektro-Coverage Druck ausüben, da jedes relevante Pokémon von ihr mindestens 3-HKO wird. Jedoch hat sich das im Laufe der Zeit geändert – Man hat begonnen Nidoqueen mit Feuersturm und Mondschein anstatt Eisstrahl und Todeskuss zu spielen. Das Erste ist (wahrscheinlich) besser um Sichlor vom Sweepen abzuhalten, während es gleichzeitig Blubella vor dem einwechseln hindert, da es den Eisstrahl besser tanken könnte. Letzteres aufgrund der Überlegung, dass Nidoqueen zu wertvoll sei als dass man es zu stark anchippen lassen dürfte. Zwar hat Nidoqueen einen anständigen Bulk was bedeutet, dass sie Treffer ziemlich gut einstecken kann, während sie selber eine Menge Schaden austeilt, aber Mondschein erlaubt es aggressivere Plays zu machen. Diese Plays schaffen dann später Gelegenheiten wo sich Nidoqueen wieder hochheilen kann. Leider sind Todeskuss und Mondschein nicht miteinander kompatibel, also bist du gezwungen, dich zwischen Utility und Langlebigkeit zu entscheiden.

Natürlich hat aber auch Nidoqueen ihre Counter. Die Kämpfe entscheiden sich also (glücklicherweise) nicht durch «wer gewinnt mit seiner Königin den Speed-Tie.» Ihre Typennachteile und ihr nicht allzu hoher Initiativewert machen es ihr nicht zu leicht. Ebenfalls kann sie durch Stachelspore paralysiert werden. Granbull ist sowohl eine Gefahr als auch ein ebenbürtiger Gegner, da es einwechseln und durch die Kombination von RestTalk, Fluch und Rückkehr Druck aufbauen kann, was Nidoqueen nicht wirklich abkriegen will. Generell gibt es einige Anwärter, die der Königin ihren Thron streitig machen wollen. Sichlor und das eben erwähnte Granbull wetteifern mit ihr in dem Sinne, dass sie beim Teambau ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Granbull kann einwechseln, Status-Attacken abfangen und dann Set-Up betreiben, um anschließend großen Schaden auszuteilen. Sichlor hingegen birgt die Gefahr, durch Set-Up ein Team überrennen zu können, während es auch mit Stafette rauswechseln kann, um Momentum zu generieren und potenziell seine Boosts an Teammitglieder weiterzugeben. Kandidaten dafür wären sogar auch Nidoqueen und Granbull.

Dass Nidoqueen das beste Pokémon ist, wirkt sich auch sehr auf die Funktionsweise des Tier aus. Kampf- oder Gifttypen werden dadurch nahezu unbrauchbar. Toxin und Donnerwelle werden ebenfalls weniger genutzt, wodurch Elektro-Pokémon bedeutend weniger praktikabel sind. Zudem werden anhand Nidoqueens Maßstab die wichtigen Initiative-Stufen klar angesetzt, wenn es um Effektivität geht. Apropos Effektivität, Wasser-Pokémon sind durch Nidoqueens Dominanz dafür umso gefragter.


Die verschiedenen Spielstile im GSC UU

Das GSC UU hat eine angenehme Palette an verschiedenen Spielstilen, jedoch hat keiner davon die Überhand im Meta. Bevor ich aber auf die Spielstile eingehe, welche heute noch verwendet werden, erzähle ich euch über den Stil, bei dem sich die Meinungen in der Zukunft spalten sollten wie bei keinem anderen: Stafette.

Teams, die um Stafette gebaut sind, setzten darauf, im passenden Moment einen Set-up durchzuführen und die Boosts durch Stafette an jemanden weiterzugeben, der bereit ist, das gegnerische Team zu überrennen. Dafür nutzen sie immer einen (Suicide-)Lead wie etwa Lektroball welches Explosion, Donnerwelle, Reflektor und Lichtschild einsetzen kann. Pantimos bietet sich aber genauso gut an mit Raub, Stafette und der Fähigkeit, Schlaf oder Paralyse zu verteilen, oder offensiven Druck aufzubauen. In Stafette-Teams ist klar geregelt, welche Pokémon Stafette einsetzen. Girafarig wird gebraucht, um die Initiative und Spezial-Verteidigung mit Agilität und Amnesie zu erhöhen. Sichlor sticht ebenfalls dadurch hervor, dass es mit Agilität und Schwerttanz sowohl mit Stafette die Boosts weitergeben, als auch selber zum Sweep ansetzen kann. Die Empfänger dieser Taktik sind in der Regel bulkige Pokémon, denen die Unterstützung durch Boosts dazu verhilft, durch das gegnerische Team zu marschieren. Das können im Endeffekt viele Pokémon sein, aber Nidoqueen, Morlord und Quappo wären die bekanntesten Kandidaten. Der letzte Team-Slot ist dafür da, um das gegnerische Team allgemein zu schwächen, um das Sweepen zu vereinfachen. Das kann ein Pokémon sein, welches die Stachler auslegt, mit weiteren Status-Attacken offensiven Druck aufbaut, oder mit Explosion großen Schaden anrichtet.

Jedoch ist auch Stafette nicht ohne Schwäche. Phazer setzen der Taktik mit Brüller und Wirbelwind ein jähes Ende. Zwar ist Phazing im UU nicht so beliebt wie im OU, aber auch Dunkelnebel ist eine Option, welche auf Baldorfish oder dem eher selteneren Iksbat gespielt wird. Stafette-Teams sind zudem sehr anfällig gegenüber Teams, die sehr darauf setzen, den Gegner mit Paralyse und Schlaf zu verkrüppeln.

Jeder neuer Spieler hegt einen Groll gegen Stall-Teams, die jedoch auch einen festen Platz in diesem Tier haben. Elektro-Pokémon haben es durch Nidoqueens Präsenz sehr schwer, was bedeutet, dass Wasser-Pokémon wie Turtok, Laschoking und Lahmus weniger von Elektro-Pokémon unter Druck gesetzt werden. Aus diesem Grund kann man problemlos mehr als ein Wasser-Pokémon in einem Stall-Team spielen ( dies ist für Stall-Teams sehr vorteilhaft, da viele Wasser-Pokémon über eine gute Defensive verfügen ). Stall-Teams haben die Eigenschaft, Kämpfe so lange wie möglich hinauszuzögern. Sie zielen darauf ab, ´´nicht zu verlieren´´ ( das bedeutet in diesem Zusammenhang, ´´langsamer als der Gegner zu verlieren´´ ). Somit schätzen sie Attacken wie Turbodreher von Turtok oder Georok. Aber auch gegen Stafette haben diese Teams Gegenmaßnahmen wie Zugabe auf Papungha, das den Großteil des Tiers outspeedet. Ebenso werden Stall-Teams natürlich versuchen, die größten offensiven Threats im Tier wie Nidoqueen, Granbull und Ampharos zu wallen. Gewisse Teams benutzen sogar im letzten Slot einen Sweeper, um das Spiel zu beschleunigen, sobald das gegnerische Team ausreichend geschwächt wurde.

Das GCS UU hat viele Möglichkeiten, wie die Teams zwischen Stall und Hyper-Offense aussehen können, jedoch ist Balance der beständigste Stil mit Pokémon wie Nidoqueen, Sichlor, Baldorfish mit Stachler, Lahmus und Laschoking, zusammen mit einem etwas bulkigeren Pokémon wie Granbull oder Elektek. Laut Lavos ist Blubella ebenfalls geeignet, um das Spiel etwas zu verlangsamen. Diese Teams haben sich im Laufe der Zeit als der beständigste Stil erwiesen. Stall ist im Vergleich nicht so erfolgreich, da es im GSC UU an guten Spinnern fehlt und Balance auch mehrere Möglichkeiten hat, um den Hyper-Offense-Teams mit Stafette einen Riegel vorzuschieben.


Turnierkämpfe


Beispielteams


Abschließende Worte

GSC UU ist ein Tier, in dem die Spielstile recht ausgeglichen sind und jeder eine Vielzahl an guten Pokémon besitzt. Nidoqueens Präsenz wirkt sich nicht schädlich beim Teambuilding aus und ist etwa so zu vergleichen, wie die Königin beim Schach. Auch läuft es nicht so zwingend auf Nidoqueen-Speed-Ties hinaus, wie man es erwarten würde. Die beiden Extreme Stall und Hyper-Offense sind nicht zu stark und generell bietet das Tier eine nette Abwechslung im Gegensatz zum USUM-Metagame. Ich persönlich mag dieses Tier sehr und hoffe, dass es dir nach dem Lesen dieses Artikels auch so geht. Ich freue mich darauf, es im UU Classic spielen zu dürfen.

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